Martin Werner Walter Horn (* 7. November 1984 als Martin Hoffmann in Annweiler am Trifels) ist ein deutscher parteiloser Politiker. Seit 2018 ist er Oberbürgermeister von Freiburg im Breisgau.

Leben

Martin Horn, geb. Hoffmann, wuchs in einem Pfarrhaus in Hornbach als Sohn des evangelischen Pfarrers Klaus Hoffmann gemeinsam mit drei Schwestern auf. Seine Mutter, die im August 2017 verstorbene Ellen Hoffmann, war über 20 Jahre Mitglied der FDP-Fraktion im Hornbacher Stadtrat.

Seit seiner Jugend war er in der kirchlichen Jugendarbeit engagiert; bis 2009 als Jugendleiter des evangelischen Fördervereins „Feuer und Flamme“ der Hornbacher Kirchengemeinde. Horn begann 2009 an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg ein Studium der Internationalen Sozialen Arbeit, das er 2013 mit dem Bachelor abschloss. Anschließend belegte er an der Hochschule Bremen den Studiengang European and World Politics, den er 2014 mit dem Master beendete. Er absolvierte Auslandsstudien in Botswana, Jordanien, Georgien, Russland und der Ukraine. 2014 begann Horn eine Tätigkeit als Europa- und Entwicklungskoordinator im Hauptamt der Stadt Sindelfingen und als freiberuflicher Dozent an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg. Hornbachs langjähriger FDP-Stadtbürgermeister Reinhold Hohn sagte über Horn anlässlich seines Wahlerfolgs von 2018, dieser sei vor allem im sozialen Bereich sehr engagiert und habe vor einigen Jahren ein Praktikum beim FDP-Europaabgeordneten Jürgen Creutzmann gemacht.

Martin Hoffmann nahm bei der Heirat den Nachnamen seiner Ehefrau Irina Horn an; bis zum Umzug 2018 lebten sie gemeinsam mit ihrem ersten Sohn in Stuttgart. Kurz vor seinem Amtsantritt als Freiburger Oberbürgermeister kam sein zweiter Sohn zur Welt. Im Februar 2021 bekam das Paar eine Tochter, woraufhin er sich vier Wochen Elternzeit nahm.

Anlässlich des Weltdiabetestags am 14. November 2020 machte Horn die bei ihm im Juli 2020 diagnostizierte Diabetes-Typ-1-Erkrankung öffentlich.

Politischer Werdegang

2018 kandidierte Horn für das Amt des Freiburger Oberbürgermeisters. Die SPD und die Wählerinitiative Freiburg Lebenswert unterstützten ihn im Wahlkampf. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern nutzte Horn im Wahlkampf stark die Sozialen Medien. Während des Wahlkampfs wurde in den Medien eine mögliche Verbindung Horns zur evangelikal-charismatischen Freikirche ICF bzw. deren Engagement in Horns Wahlkampfteam thematisiert. Kurz vor der Wahl besuchte Horn auf Einladung eines ICF-Predigers nach eigenen Angaben zwei Veranstaltungen der ICF Freiburg. In einem Zeitungsinterview stellte Horn diesbezüglich fest, dass er weder Mitglied der ICF noch einer anderen evangelikalen Freikirche sei, sondern Mitglied der evangelischen Kirche.

Horn erhielt mit 34,7 % im ersten Wahlgang am 22. April 2018 3,4 Prozentpunkte mehr Stimmen als der amtierende Oberbürgermeister Dieter Salomon (Grüne). Im zweiten Wahlgang am 6. Mai 2018 traten vier Kandidaten an. Horn erzielte mit 44,2 % die meisten der abgegebenen Stimmen, für den Wahlsieg reichte eine einfache Mehrheit. Gegenüber der Badischen Zeitung erklärte er, in seinem 100-Tage-Programm auf die Schwerpunktthemen Wohnsituation und Bürgernähe zu setzen. Auf der Wahlfeier griff ihn ein 54-jähriger Mann an und verletzte ihn im Gesicht; das Nasenbein wurde gebrochen und ein Zahn beschädigt. Der Täter wurde vor Ort gefasst, er soll psychische Probleme haben.

Wegen der Wahlanfechtungsklage einer bei der Wahl nicht zugelassenen Gegenkandidatin konnte Horn zunächst nicht das Amt des Oberbürgermeisters zum 1. Juli 2018 antreten. Allerdings bestellte ihn der Gemeinderat zum Amtsverweser; damit war er vorläufig Chef der Verwaltung ohne Stimmrecht im Gemeinderat. Am 5. März 2019 wurde die Wahlanfechtungsklage vom Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg final abgelehnt.

Nach der Gruppenvergewaltigung im Herbst 2018, die Horn verurteilte und gleichzeitig davor warnte, Flüchtlinge pauschal zu verurteilen, erhielt er Morddrohungen, worauf er zeitweise seine Instagram- und Twitter-Konten deaktivierte und nur noch auf Facebook postete.

Mit einer 80-Prozent-Stelle, unterstützt von Mitarbeitern aus der Öffentlichkeitsarbeit, steuert eine Social-Media-Beraterin die Aktivitäten des Oberbürgermeisters im Internet. Dass dort aber auch Privates geteilt wird, stößt auf Kritik bei den Ratsfraktionen.

Im März 2020 setzte Horn sich für die Aufnahme unbegleiteter, minderjähriger Kinder aus griechischen Flüchtlingslagern ein.

Weblinks

  • Dossier zur OB-Wahl in Freiburg, Badische Zeitung
  • OB-Wahl Freiburg 2018: Martin Horn
  • Medienlinks des Rathauses und Oberbürgermeisters

Einzelnachweise


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